Behandlung – Zeitpunkt

Kieferorthopädische Behandlungen können je nach Problemstellung in verschiedenen Lebensabschnitten vorgenommen werden. Im klassischen Fall sehen wir unsere Patienten gerne schon in den ersten Schuljahren. Obwohl in diesem Alter der Zeitpunkt oft noch zu früh ist, gewöhnt sich doch der/die Patient/-in langsam an die Umgebung, und es kann sich dadurch ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufbauen.

a) Frühkindliche Behandlung (7 bis 10 Jahre)

Die Patienten haben zu diesem Zeitpunkt noch Milchzähne. Wenige Situationen benötigen eine Therapie schon in diesem frühen Alter, doch sollte man den Zeitpunkt dafür nicht verpassen. Das Behandlungsziel für diese Altersgruppe ist meist entweder eine Verbesserung der skelettalten (knöchernen) Grundlage für die bleibenden Zähne oder eine Vorbeugung bei Platzmangel. Die Therapie versteht sich meist als Vorbereitung zur späteren fixen Behandlung mit Brackets.

b) Behandlung der Jugendlichen (10 bis 16 Jahre)

Dies ist der Zeitpunkt für die klassische fixe kieferorthopädische Behandlung mit Brackets. Die Therapiedauer schwankt je nach Diagnose zwischen eineinhalb bis drei Jahren. Nach Abschluss der Behandlung muss die «neue» Zahnposition mittels Retentionsdraht an die Innenfläche der Zahnkronen geklebt oder mit einer durchsichtigen Schiene gehalten werden.

c) Behandlung des erwachsenen Patienten

Der Behandlungsgrund dieser Patienten ist meist ästhetischer Natur und kann heute auch mit unsichtbaren Methoden behandelt werden (Lingualbrackets, selten Schienentherapie). Die Therapiedauer ist im Vergleich zum jugentlichen Patienten etwas länger.

Komplexe Problemstellungen können durch interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten viele Vorteile bringen, zum Beispiel kieferorthopädische Platzschaffung für ein Implantat.

Patienten mit schwerwiegenden skelettalen Problematiken, werden in dieser Lebensphase auf den chirurgischen Eingriff vorbereitet und nach der Operation weiter kieferorthopädisch versorgt.